Geköpft, gehängt, verehrt: Vom Mythos der Piraten

December 29, 2010 § Leave a comment

Von Armin Fischer
Im November 2010, als dieses Buch entsteht, werden vor einem Gericht in Norfolk (US-Staat Virginia) fünf somalische Piraten wegen Seeräuberei schuldig gesprochen. Den Männern droht eine lebenslange Haftstrafe, das Strafmaß soll im März 2011 verkündet werden. Es war der erste Piratenprozess auf US-Territorium seit dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861 – 65). Gleichzeitig findet in Hamburg der Prozess gegen zehn mutmaßliche Piraten aus Somalia statt. Hierzulande ist dies der erste Piratenprozess seit dem ausgehenden Mittelalter. Zehn somalische Seeräuber hatten am 5. April, Ostermontag, den deutschen Containerfrachter »MV Taipan« rund 500 Seemeilen vor der Küste ihres Heimatlandes angegriffen und geentert. Wenige Stunden später eilte die holländische Fregatte »Tromp« zu Hilfe, die einen Notruf aufgefangen hatte. Marinesoldaten befreien nach kurzem Schusswechsel das Schiff und nehmen die zehn Männer gefangen. Als Beweismittel sichern die Holländer fünf AK 47 (Kalaschnikow), zwei Raketenwerfer, große Mengen an Munition und zwei Enterleitern sowie Enterhaken. Das ist die Realität.

Und die Fiktion: Am vierten Teil dies Film »Fluch der Karibik« wird gedreht und er kommt voraussichtlich am 20. Juni 2011 in die deutschen Kinos. Johnny Depp spielt darin wieder den schusslig-schlauen Käpt´n Jack Sparrow, einen Helden und Obergauner der Karibik. Und ein »echter Pirat«, der berüchtigte Edward Teach (1680 – 1718), genannt Blackbeard, stand Pate für Jack Sparrows Filmrivalen.

Die Piraterie lebt, in der Realität und im Kino, und ist heute, so scheint es, präsent wie schon lange nicht mehr. « Read the rest of this entry »

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